
Abfindung verhandeln: 3 Profi-Tricks, mit denen Sie mehr herausholen
Abfindung verhandeln: 3 Profi-Tricks, mit denen Sie mehr herausholen
Über die Autoren
Thomas Pfeiffer und Dr. Jonas Krainbring
Egal ob Arbeitgeber, HR-Abteilung oder Arbeitnehmer: Wenn Sie im Paragraphendschungel verirrt sind, stehen wir an Ihrer Seite.

Unser Tipp:
Überlegen Sie sich vor der Verhandlung Ihre persönliche Untergrenze – den Betrag, unter dem Sie lieber wieder ins Unternehmen zurückkehren. Das gibt Ihnen Sicherheit und oft das stärkste Druckmittel überhaupt.
Eine Abfindung zu verhandeln, ist kein Pokerabend – aber auch kein reines Juristendeutsch.
Es ist ein Verkaufsgespräch. Sie verkaufen Ihrem Arbeitgeber Ihren Arbeitsplatz. Und wie bei jedem Verkauf gilt: Der Preis hängt nicht nur vom Produkt ab, sondern vor allem davon, wie Sie verhandeln.
Hier sind drei Techniken aus der Verhandlungspsychologie, die Sie sofort einsetzen können – ohne Psychologiestudium und ohne Verhandlungsseminar.
1. Setzen Sie den Anker
Der erste genannte Betrag ist wie ein Magnet – er zieht die gesamte Verhandlung in seine Richtung.
Nennen Sie, wenn möglich, als Erste*r Ihre Preisvorstellung. Sie legen damit den Referenzrahmen fest.
Beispiel: Statt auf ein Angebot von 20.000 € zu warten, setzen Sie den Anker bei 35.000 €. Selbst wenn Sie am Ende darunter landen, sind Sie meist höher als ohne Anker.
2. Nutzen Sie Labeling
Benennen Sie die Wahrnehmung oder die Emotionen der Gegenseite – das baut Vertrauen auf und gibt Ihnen die Gesprächsführung zurück.
Sätze wie:
- „Es klingt, als sei Ihnen eine schnelle Lösung besonders wichtig.“
- „Es wirkt so, als würden Sie meine Anwesenheit als Belastung empfinden.“
- Solche Formulierungen zeigen Verständnis, entwaffnen Einwände – und schaffen die Basis, um anschließend Ihre Forderung zu platzieren.
Sie wollen wissen, wie viel für Sie drin ist?
Wir kombinieren psychologisches Verhandlungshandwerk mit fundiertem Arbeitsrecht – damit Sie am Ende das Maximum aus Ihrer Situation herausholen.
3. Stellen Sie kalibrierte Fragen
Statt Forderungen zu stellen, stellen Sie offene, lösungsorientierte Fragen, die den Arbeitgeber ins Nachdenken bringen:
- „Wie stellen Sie sich vor, dass wir zu einer Lösung kommen, mit der wir beide leben können?“
- „Wie stellen Sie sich denn eine zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit vor, wenn wir uns nicht einigen?“
- „Wie soll ich ein dieses Angebot denn akzeptieren?“
Solche Fragen verhindern Fronten – und bringen den anderen in Erklärungsnot.
Fazit:
Abfindungsverhandlungen sind weniger Glückssache, als viele glauben. Mit ein paar gezielten Techniken erhöhen Sie Ihre Chancen enorm – vor allem, wenn Sie diese mit juristischer Strategie kombinieren.
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